Am 25. Januar 2011 gründet sich auf Initiative von Martin Frenzel der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e. V. – Verein für eine aktive Erinnerungskultur auf der Mathildenhöhe. Martin Frenzel wird zum Gründungs- und Ersten Vorsitzenden des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt gewählt. Stellvertretende Vorsitzende werden die langjährige Stadträtin Lilo Kiel und der frühere Umweltdezernent Klaus Feuchtinger, Schatzmeister Martin Remmele, Schriftführerin Ellen Eckhardt, BeisitzerInnen u.a. Peter Benz, Ludwig Achenbach und Dieter Wenzel. Zuden prominenten Gründungsmitgliedern gehört auch die Darmstädter Ärztin Dr. Inge Landzettel. Bei einer Pressekonferenz im Haus der Geschichte am Karolinenplatz stellte sich sodann der frisch gegründete FLS der Öffentlichkeit vor. Prof. Dr. Friedrich Battenberg, damaliger Leiter des Hessischen Staatsarchivs, ermöglichte diesen Termin in seinem Hause.
Auf Initiative des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt e.V. wird am 9. November 2011 der kleine, aber feine Julius-Landsberger-Platz auf dem Klinikumsgelände nahe der Gedenkstätte Liberale Synagoge eingeweiht. Es sprechen zur Einweihung: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, der Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel, und Moritz Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt. Das Medienecho ist beträchtlich, Presse, Funk und Fernsehen - und die dpa-Meldung über den Julius-Landsberger-Platz erscheint sogar im fernen Hamburger Abendblatt. Der Darmstädter Dokumentarfilmer Christian Gropper dreht im Auftrag des FLS zudem eine Filmbericht zur Einweihung des vom FLS initiierten Julius-Landsberger-Platzes.
Der Förderverein Liberale Synagoge veranstaltet im Herbst (Okt./Nov.) erstmals die Darmstädter Aktonswochen gegen Antisemitismus, die von da an jedes Jahr stattfinden (außer krankheitsbedingt 2017).
Im Frühjahr 2013 findet - auf Anregung und nach Idee des Fördervereins Liberale Synagoge - eine vielbeachtete Retrospektive der fotografischen Werke der deutsch-englischen Meisterfotografin Elsbeth Juda (1911-2014) statt. Ihre Werke sind erstmals nach ihrer Heimatvertreibung durch die Nazis 1933 in ihrer Geburtsstadt Darmstadt zu sehen - und die Tochter des ebenfalls in Darmstadts verfemten großen Kultur- und Technikphilosophen Prof. Dr. Julius Goldstein gibt sich zur Vernissage höchstselbst die Ehre. Es sprechen: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, die ehem. Kulturministerin Ruth Wagner, Dr. Peter Joch, Direktor der Kunsthalle Darmstadt, und Martin Frenzel, Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge. Ein Jahr später, 2014, stirbt Elsbeth Juda, geb. Goldstein, im Alter von 103 Jahren.
Auch die zweite Benefizspendenkampagne findet - trotz widrigster Umstände - ein gutes Ende: Auf Initiative des Fördervereins Liberale Synagoge werden im November 2013 die beiden Gedenktafeln zu Ehren Rabbi Julius Landsberger auf dem gleichnamigen Platz, Klinikumsgelände, eingeweiht. Ein vom FLS in Auftrag gegebenes Aluminium-Kunstwerk der zerschnittenen Büste des Rabbiners Landsberger (ausgeführt im Auftrag des FLS durch den Bldhauer Gerhard Roese) und eine Zukunft braucht Erinnerung-Gedenktafel, die über Leben und Wirken des legendären Thora-Gelehrten der Kaiserreichszeit informiert. Es sprechen zur Einweihung: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, Martin Frenzel, Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge, Moritz Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde. Musikalische Begleitung: Irith Gabriely. Zugegen sind zahlreiche deutsch-jüdische ehemalige Darmstädter:Innen.
Mit aktiver Unterstützung des Fördervereins Liberale Synagoge bei der historischen Recherche & Dokumentation sowie der Beschaffung von Zeitzeug:Innen produziert der Darmstädter Filmemacher Florian Steinwandter-Dierks den sehenswerten Doku-Film "Die Liberale Synagoge: Wenn Steine aus der Mauer schreien". Der halbstündige Film gerät zu einem echten Meisterstück. Prädikat: Besonders wertvoll.
Der Förderverein Liberale Synagoge erhält für besonderes ehrenamtliches Engagement auf dem Gebiet der aktiven Erinnerungskultur den Ludwig-Metzger-Preis 2013. Martin Frenzel und die stellv. Vorsitzende Lilo Kiel nehmen den Preis entgegen.
Im April 2014 erhält der Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel, für sein besonderes ehrenamtliches Erinnerungsarbeits-Engagement die Bürgerehrung der Stadt Darmstadt. Im Mai 2014 wird der Förderverein Liberale Synagoge mit dem zweiten Preis des Gesicht zeigen!-Preises der Stadt Darmstadt (für Zivilcourage und gegen Rassismus) ausgezeichnet.
Der Förderverein Liberale Synagoge ehrt mit einer Gedenktafel Otto Wolfskehl und seine Familie (darunter Karl und Eduard Wolfskehl) im November 2014 im Bessunger Wolfskehlschen Park. Es ist das erste Mal, das die Familie Wolfskehl, allen voran Otto, eine der Lichtgestalten des Darmstädter Reformjudentumsin der Kaiserreichszeit eine solche Ehrung erfahren - und das erste Mal, dass im Wolfskehlschen Park eine solche Tafel aufgestellt wird. Bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs stand im Park die Patriziervilla Otto Wolfskehls, die im Bombenkrieg zerstört wurde. Nach 1945 erinnerte nichts, außer dem Namen des Parks, bis 2014 an die bedeutende Geschichte der Wolfskehls. Zur Einweihung der Tafel sprechen unter dem Motto "Zukunft braucht Erinnerung": Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch und Martin Frenzel, Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge. Musik: Irith Gabriely.
Im November 2015 gelingt es dem Förderverein Liberale Synagoge, eine Gedenktafel auf dem Johannesplatz (Nordwestseite, Ecke Wilhelm-Leuschner-Str.) im Windschatten der Johanneskirche zu Ehren des Johannesviertel-Begründers, Stadtverordneten, Unternehmers und Gemeindevorstehers der Liberalen Synagoge, Heinrich Blumenthal, einzuweihen - in Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand der Ev. Johannesgemeinde und der Stadt Darmstadt. Es sprechen: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, Martin Frenzel, Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge, und Pfarrer der Ev. Johanneskirche, Die Queen of Klezmer, Irith Gariely, sorgt für die musikalische Begleitung.
Der Förderverein Liberale Synagoge setzt seine neue, 2015 gestartete Benefizspendenkampagne "Darmstadt braucht eine Rabbi Bruno Italiener-Gedenktafel" fort. Wegen Krankheit und der anschließenden Corona-Pandemie soll die Einweihung der neuen Erinnerungstafel im November 2021 erfolgen - im Zeichen des 65. Todestags des legendär-charismatischen Thora-Gelehrten und Leo Baeck-Weggefährten.
Nach über vierjährigem Engagement wird der Traum des Fördervereins Liberale Synagoge Darmstadt e.V. von einem Karl Heß-Platz mit Gedenktafel vorm Merck-Stadion am Böllenfalltor endlich wahr. Der Förderverein Liberale Synagoge und der SV Darmstadt 98 weihen den bundesweit beachteten Karl Heß-Platz zu Ehren des lange ungeehrten deutsch-jüdischen Vorsitzenden der Lilien, Dr. Karl Heß (1928-1933), in Kooperation mit der Stadt Darmstadt am 15. Januar 2017 ein. Es sprechen: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch, der Vorsitzende des SVD 98, und Martin Frenzel, Vorsitzender des Fördervereins Liberale Synagoge. Musik: Irith Gabriely.
Der Förderverein Liberale Synagoge setzt nach über acht Monaten krankheitsbedingter Pause seine aktive Erinnerungsarbeit fort - und die neue Benefizspendenkampagne "Darmstadt braucht einen Julius Goldstein-Platz mit Gedenktafel". Wegen der Corona-Pandemie wurde die geplante Einweihung auf voraussichtlich November 2022 verschoben.
Trotz des Ausbruchs der Corona-Pandemie und des Lockdowns im März 2020 sieht der Förderverein Liberale Synagoge die aktive Erinnerungsarbeit als dauernde Aufgabe: Am 23. Februar 2020 findet - wie jedes Jahr- ein Geburtstags-Rundgang zum 144-jährigen Bestehen der Liberalen Synagoge wie gewohnt statt. Im Juni 2020 setzt der FLS ein Zeichen gegen den Anschlag auf die Helmut Lortzsche Menora vor der Gedenkstätte Liberale Synagoge: Ein Rundgang "Jüdisches Darmstadt - Auf den Spuren der Liberalen Synagoge" stößt auf reges Interesse.
Im Oktober 2020 starten die 8., alljährlichen Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus 2020 - nach ausdrücklicher Ausnahmegenehmigung durchs städtische Ordnungsamt für alle vier im November 2020 geplanten Jüdisches Darmstadt-Rundgänge. Am 8. November 2020 ist beim zweiten Rundgang sogar die Hessenschau des Hessischen Rundfunks dabei, die über den Start der Darmstädter Aktionswochen gegen Antisemitismus abends im Fernsehen berichtet. Motto: Zukunft braucht Erinnerung. Auf nachträgliche Intervention des Gesundheitsamts muss der FLS die drei restlichen Rundgänge leider jäh absagen, obwohl auch diese vom Ordnungsamt genehmigt waren.
Der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e.V. begeht am 25. Januar 2021- der Corona-Pandemie zum Trotz - sein zehnjähriges Bestehen.