„Widerstand meint Kampf gegen staatliches Unrecht. Voraussetzung dafür ist, dass der Staat nicht höchster Wert ist, sondern dass Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung gewogen und möglicherweise zu leicht befunden werden können.“ Fritz Bauer

Elsbeth Juda ist tot: Gestorben am 5. Juli 2014 im Londoner Exil

Förderverein Liberale Synagoge fordert Elsbeth-Juda- und Julius-Goldstein-Straße für Darmstadt – gegen das Vergessen

Förderverein Liberale Synagoge: "Die TU Darmstadt soll ihr nächstes Gästehaus zu Ehren Julius Goldsteins benennen - als Wiedergutmachung für begangenes TH-Unrecht"

Deutsch-englische Meisterfotografin Elsbeth Juda am 5. Juli im Alter von 103 Jahren im Londoner Exil verstorben / Geboren 1911 in Darmstadt, Woogsviertlerin und Viktoriaschülerin / Weltberühmt durch Churchill-Porträts

Elsbeth Juda (02.05.1911 in Darmstadt geboren - gestorben am 5.Juli 2014 in London) Foto: Martin Frenzel (FLS)
Elsbeth Juda (02.05.1911 in Darmstadt geboren - gestorben am 5.Juli 2014 in London) Foto: Martin Frenzel (FLS)

 

Elsbeth Juda ist – wie erst jetzt bekannt wurde – am Samstag, 5. Juli 2014, im Alter von 103 Jahren in ihrem Londoner Exil verstorben. Das gab der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt bekannt, der sich seit 2012 aktiv dafür eingesetzt hatte, die Erinnerung an ihr Leben und Werk wachzuhalten. Aus aktuellen Anlass fordert der Förderverein Liberale Synagoge eine Elsbeth Juda- und Julius Goldstein-Straße für Darmstadt – „gegen das Vergessen und zur Erinnerung an das unwiederbringlich vernichtete und vertriebene Jüdische Darmstadt“.

 

„Wir sind sehr traurig über diese Nachricht und bekunden der Familie, den Angehörigen und vielen Freunden Elsbeths unser herzliches Beileid“, so der Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel. Man sei aber sehr stolz darauf, „dass unsere Vereins-Idee, Elsbeth Judas Fotoporträts erstmals in ihrer Heimatstadt Darmstadt zu zeigen, noch zu Lebzeiten 2013 Wirklichkeit wurde“, so Frenzel weiter. Der Förderverein Liberale Synagoge hatte 2012 die Idee, die fotografischen Meisterwerke der renommierten Fotografin erstmals in Darmstadt auszustellen. Nach ersten eigenen Sondierungen in der Londoner Kunstszene schlug der Förderverein Liberale Synagoge dem damaligen Direktor der Kunsthalle, Dr. Peter Joch, vor, die Bilder nach Darmstadt zu holen. Der Verein war sodann Initiator und Co-Veranstalter der vielbeachteten Elsbeth Juda-Ausstellungspräsentation in der Kunsthalle Darmstadt von April bis September 2013. Dank der Initiative des Fördervereins Liberale Synagoge waren erstmals – 80 Jahre nach der gewaltsamen Vertreibung Elsbeth Judas aus ihrer Heimat Deutschland  1933 – ihre Arbeiten in ihrer Geburtsstadt Darmstadt zu sehen.

 

Schon am 5. Oktober 2012 war Martin Frenzel mit Dr. Peter Joch nach London geflogen, um

 

Elsbeth Juda von diesem Projekt zu überzeugen. „Wir sind froh, dass das Eis – trotz anfänglicher und verständlicher Vorbehalte – gebrochen und die Darmstädter Ausstellungspremiere ihrer Werke ein voller Erfolg wurde“, so Martin Frenzel weiter. Es sei nicht einfach gewesen, die Exponate zu beschaffen, „aber dank des Engagements des Fördervereins Liberale Synagoge und unserer guten Kontakte zum Freundeskreis Elsbeth Judas in London  gelang uns dies doch noch in letzter Minute und wir konnten der Kunsthalle hier sehr behilflich sein."

 

Die Kunsthalle Darmstadt zeigte dann in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Liberale Synagoge die von Peter Joch kuratierte Schau „Bauhaus und Neues Sehen“ vom April bis September 2013, in der erstmals die Arbeiten Elsbeth Judas in ihrer Heimat Darmstadt zu sehen waren. Ein Höhepunkt sei das Erscheinen Elsbeth Judas zur Vernissage in ihrer Geburtsstadt gewesen. „Dies ist auch und gerade ein Akt der erinnerungskulturellen Wiedergutmachung“, sagte der Initiator der Elsbeth Juda-Präsentation, Martin Frenzel, seinerzeit in seiner Rede in der Kunsthalle.

 

Elsbeth Juda beim Zeitungsinterview im Café Lotte Soderstr. - wenige Straßen entfernt von der Beckstr.87 und dicht an der Heidenreichstr.4, wo sie aufwuchs, im Woogsviertel. Foto: Martin Frenzel (FLS)
Elsbeth Juda beim Zeitungsinterview im Café Lotte Soderstr. - wenige Straßen entfernt von der Beckstr.87 und dicht an der Heidenreichstr.4, wo sie aufwuchs, im Woogsviertel. Foto: Martin Frenzel (FLS)
Tiefe Dankbarkeit: Elsbeth Juda umarmt den Kölner Stolpersteine-Künstler Gunter Demnig, der gerade die drei Stolpersteine für ihre in Auschwitz ermordete Schwiegerfamilie verlegt hat - Heidenreichstr.4 / Foto: Martin Frenzel (FLS)
Tiefe Dankbarkeit: Elsbeth Juda umarmt den Kölner Stolpersteine-Künstler Gunter Demnig, der gerade die drei Stolpersteine für ihre in Auschwitz ermordete Schwiegerfamilie verlegt hat - Heidenreichstr.4 / Foto: Martin Frenzel (FLS)
Elsbeth Judas Vater: Der TH-Philosoph Julius Goldstein
Elsbeth Judas Vater: Der TH-Philosoph Julius Goldstein

 

Schon zuvor, am 16. November 2012, war Elsbeth Juda als Gast des sie betreuenden Fördervereins Liberale Synagoge nach Darmstadt gekommen. Sie besuchte damals u.a. das Grab ihres Vaters, Professor Julius Goldstein, auf dem Alten Jüdischen Friedhof in Bessungen, sah das Foto ihres Vaters in der Gedenkstätte Liberale Synagoge und wohnte der dreifachen Stolperstein-Verlegung für ihre geliebte, samt und sonders in Auschwitz ermordete Schwiegerfamilie in der Heidenreichstraße 4 bei.

 

Geboren wurde Elsbeth Ruth Juda, geb. Goldstein, am 2. Mai 1911 in Darmstadt. Sie stammte aus einer liberalen, deutsch-jüdischen Familie. Der Vater kam aus Hamburg, die Mutter aus Mainz. Elsbeth wuchs im Woogsviertel auf, wohnte im Elternhaus in der Beckstraße 87 und ging bei der geliebten Schwiegermutter im Haus Heidenreichstraße 4 ein und aus. Vater Julius Goldstein gehörte zu den prominenten Gemeindemitgliedern der Liberalen Synagoge Friedrichstraße/Fuchsstr. bzw. der großen Liberalen Jüdischen Gemeinde Darmstadt. Elsbeth Juda verlebte eine glückliche Darmstädter Kindheit, mit Erinnerungen an den Großen Woog und den Roßdörfer Wald. „Wir waren arm, hatten wenig Geld, dafür aber 16.000 Bücher in der Bibliothek meines Vaters“, meinte sie im später im Gespräch. In Darmstadt lernte sie auch – zunächst umschwärmt von Carlo Mierendorff, der ihr den Hof machte (wie sie im Interview mit dem „Darmstädter Echo“ zum Besten gab) – ihre große Liebe Hans Juda kennen, den sie schon von Jugend  an gekannt hatte.

 

Dass sie ihre frühe Kindheit überlebte, verdanke sie keinem Geringeren als einem gewissen Sigmund Freund, der bei den Goldsteins gerngesehener Gast war. Der konnte Elsbeth, die als kleines Kind lebensgefährlich erkrankt und von ratlosen Eltern umgeben war, heilen, wie sie augenzwinkernd erzählte. Auch Gerhard Herzfeld, später Nobelpreisträger, gehörte zum Kreis der Goldstein-Juda-Familie. Er wohnte mit seiner Frau in der von Elsbeths Schwiegermutter Hedda Juda betriebenen Pension in der Heidenreichstr.4.

 

Ihr Vater Julius Goldstein sei ausgesprochen autoritär und streng gewesen. Sein Urteil zu Lebzeiten sei gewesen:  „Meine Tochter besitzt viel Sprachtalent, aber die visuell-künstlerischen Dinge sind nicht ihre Sache.“ So kann man sich irren. Der Vater starb verbittert 1929 noch vor der Machtübertragung an die Nazis – nicht zuletzt wegen der reichsweit Aufsehen erregenden Debatten um seine Person im Hessischen Landtag in Darmstadt mit ihren antisemitischen Anfeindungen ob der vorgesehenen Berufung als Professor an die Technische Hochschule Darmstadt. Die Antisemiten im Lande forderten allen Ernstes Berufsverbot mit der obskuren „Begründung“, der kluge Kopf Goldstein dürfe nicht Professor werden wegen seines Jüdischseins. Nach mehrjähriger Befehdung  berief man Julius Goldstein am 8. Oktober 1925 auf Initiative von Wilhelm Leuschner und Julius Reiber –  nach heftigen Widerständen aus der TH Darmstadt – zum a.o. Prof. für Philosophie an der TH Darmstadt. Um seine Ernennung zum Professor, die gegen den Willen der rechtsextremen Hochschulleitung der Technischen Hochschule Darmstadt erfolgte, war ein regelrechter Antisemitismusstreit entbrannt. Es waren Persönlichkeiten wie Rudolf Eucken oder Ernst Troeltsch, die sich öffentlich für Goldstein stark machten. Julius Goldstein war seit 1920 Chefredakteur der „Darmstädter Zeitung“. Er gründete die Zeitschrift „Der Morgen“, deren Chefredakteur er war. Das Blatt erschien von 1925 bis zum Verbot durch die Nazis 1938 als deutsch-jüdische Zweimonatsschrift. Julius Goldstein hatte im 1.Weltkrieg tapfer für sein deutsches Vaterland gekämpft.  Carlo Mierendorff nannte Julius Goldstein den hellsten Kopf der Weimarer Republik. Goldstein war selbst ein profilierter Kämpfer gegen den Antisemitismus. Er war“, schrieb Mierendorff über Goldstein, „ein vollendeter Redner und ein hervorragender Schreiber“ und: „ein Republikaner von Wuchs“.

 

Elsbeth und Hans Juda in den 1950er Jahren -  © Elsbeth R. Juda / V&A Images
Elsbeth und Hans Juda in den 1950er Jahren - © Elsbeth R. Juda / V&A Images
Elsbeth und Hans Juda in den 1950er Jahren -  © Elsbeth R. Juda / V&A Images
Elsbeth und Hans Juda in den 1950er Jahren - © Elsbeth R. Juda / V&A Images
Elsbeth Juda (li) am Grab ihres Vaters Julius Goldstein, 16.11.12, Jüd. Friedhof DA-Bessungen - Foto: Martin Frenzel (FLS)
Elsbeth Juda (li) am Grab ihres Vaters Julius Goldstein, 16.11.12, Jüd. Friedhof DA-Bessungen - Foto: Martin Frenzel (FLS)
Elsbeth Juda sieht das Foto ihres Vaters Julius Goldstein in der Gedenkstätte Lib Syn, 16.11.12 Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Elsbeth Juda sieht das Foto ihres Vaters Julius Goldstein in der Gedenkstätte Lib Syn, 16.11.12 Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Elsbeth Juda am Erinnerungsort Lib Syn / Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Elsbeth Juda am Erinnerungsort Lib Syn / Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Elsbeth Juda am Grab ihres Vaters Julius Goldstein - Jüd. Friedhof Darmstadt - Foto: Martin Frenzel ( Förderverein Liberale Synagoge)
Elsbeth Juda am Grab ihres Vaters Julius Goldstein - Jüd. Friedhof Darmstadt - Foto: Martin Frenzel ( Förderverein Liberale Synagoge)

 

Im Alter von achtzehn Jahren zog es Elsbeth Juda nach Paris, wo sie als Sekretärin im Bankgewerbe arbeitete. Im Jahr 1931 heiratete sie ihre Kindheitsliebe Hans Juda. Mit ihm, einem sehr guten Sportler, ging Elsbeth Juda nach Berlin, wo dieser eine Stelle als Finanzredakteur beim legendären BERLINER TAGEBLATT Theodor Wolffs antrat. 1933 flohen Beide –mit einer Violine und zwei Handtaschen – halsüberkopf vor der Nazigewalt nach England: Hans Juda war, als er sich für eine schikanierte deutsch-jüdische Bedienung in einem Lokal eingesetzt hatte, von einem SA-Mann brutal krankenhausreif geschlagen worden.

 

Eine Warnung aus NS-Regierungskreisen (Tenor: „Es ist was gegen Juden geplant, mehr kann ich nicht sagen, flieht, solange es noch geht“) nahmen Beide zum Anlass, das Land für immer zu verlassen.  Im Londoner Exil avancierte Hans Juda zum erfolgreichen Herausgeber der später legendären Zeitschrift „The Ambassador“ (Motto: „Export or die“/ „Exportieren oder sterben“), deren Haus- und Hof-Fotografin Elsbeth Juda wurde. Es ist ein Paradoxon, dass zwei Deutsche jüdischen Glaubens Englands wichtigste Handelszeitschrift edierten – in  Bestzeiten erschien „The Ambassador“ in 90 Ländern weltweit.  In den 1940er, 1950er und 1960er Jahren war die Arbeit von Elsbeth und Hans Juda ein wichtiges Element zur Ankurbelung des britischen Exporthandels. Sie förderten jeden Bereich der britischen Produktion, also auch Kultur und Kunst. Die Zeitschrift zählte bis Mitte der 1960er Jahre zu den weltweit führenden Handelszeitschriften.

Im englischen Exil war sie zuvor bei der Bauhaus-Fotografin Lucia Moholy in die Lehre gegangen. Dank ihrer hervorragenden, nicht selten sozialkritischen Menschen-Porträts – jene von Winston Churchill machten sie weltberühmt – und in ungewöhnlichem Ambiente aufgenommenen Mode-Fotos (oft in urbanen, arbeitsweltlichen oder industriellen Kulissen oder über den Dächern Londons aufgenommen) wurde Elsbeth Juda eine der bedeutendsten  englischen Fotografinnen des „Neuen Sehens“ im 20.Jahrhundert. Noch im Oktober 2012 zeigte das größte Kunstmuseum der Welt, das Victoria and Albert Museum“ in London,  ihre Werke in einer repräsentativen Überblicksschau der wichtigsten Fotografen des Landes. Die „Frankfurter Neue Presse“ urteilte denn auch über ihre Foto-Werke:  „Judas Modefotos der 50er Jahre sind surreal angehaucht, aber eine Schönheit wie Barbara Goalen liegt selbstbewusst unter der Druckmaschine oder posiert auf dem Rand einer großen Farbwanne. Und selbst die zwei Arbeiter im besten Sonntagsstaat kommen nicht an gegen die zwei fein gezwirnten Dandys in einer Bar. So geht ein Riss durch Elsbeth Judas Bilder zwischen den sozialen Klassen.“ Und die F.A.Z. schrieb anlässlich der Schau in Darmstadt: „Ihr Humor und ihr geradezu surrealer Witz aber, mit dem sie sich schon während des Zweiten Weltkriegs im englischen Exil und verstärkt in den vierziger und fünfziger Jahren als Werbe- und Modefotografin einen Namen machte, erscheinen auch heute noch erfrischend unkonventionell. Ob sie das damals weltberühmte Model Barbara Goalen auf einer Druckmaschine, im Trockenbecken oder gemeinsam mit einfachen Arbeitern in einem Setting inszeniert, ob sie mit ihrer zweiäugigen Rolleiflex Dandys, die Arbeiter einer Spinnerei oder den alten Winston Churchill fotografiert: Judas Blick ist stets konzentriert der eigenen Gegenwart verpflichtet. Und zugleich ganz und gar modern.“  Auf die Frage, wie sie denn so alt geworden sei, antwortete die Tochter einer alten Mainzer Weinhändlerfamilie: „Guten Rotwein und viel Sport“.  Freunde berichten, sie sei noch im hohen Alter von 90 Jahren durch London gejoggt und dabei oft „schneller gewesen als die roten Doppeldeckerbusse der Metropole“. Elsbeth und Hans Juda waren auch passionierte Kunstsammler („Hans & Elsbeth Juda Collection“) und genossen in britischen Künstler- und Intellektuellenkreisen hohes Renommee. Hans, die Liebe ihres Lebens, starb 1975, „ich habe nie wieder geheiratet“, so Elsbeth Juda in einem Brief an den Förderverein Liberale Synagoge. Im Hausgang ihrer Londoner Wohnung hing denn auch ein übergroßes Foto ihres Ehemanns Hans Juda. Das Trauma ob der braunen Hochburg Darmstadt saß tief: Alle drei Mitglieder ihrer Schwiegerfamilie wurden via Drancy (Frankreich) ins Vernichtungslager  Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Elsbeth Juda in Darmstadt, 16. November 2012, Jüdischer Friedhof. Foto: Martin Frenzel (FLS)
Elsbeth Juda in Darmstadt, 16. November 2012, Jüdischer Friedhof. Foto: Martin Frenzel (FLS)

 

Ihre eigene Großmutter beging in Darmstadt Selbstmord, um Elsbeths Mutter, die sonst zu deren Pflege in Deutschland geblieben und womöglich selbst ermordet worden wäre, zur Flucht nach England zu bewegen.

 

„Es dauerte eine ganze Weile, ehe  Elsbeth Juda bereit war, sich auf das Projekt Präsentation ihrer Foto-Werke in Darmstadt einzulassen“, berichtet Martin Frenzel vom ersten Zusammentreffen in London im Oktober 2012.  Elsbeth Juda starb in aller Stille im biblischen, gesegneten Alter von 103 Jahren in ihrem Londoner Exil.

 

Der Londoner „Telegraph“ verrechnete sich in seinem Nachruf versehentlich – und machte sie irrtümlich ein Jahr jünger.  Ihr gelang, gemeinsam mit ihrem Mann Hans, der ebenfalls in Darmstadt aufgewachsen war, was vielen in ihren beiden Familien nicht glückte: Ein zweites Leben im Exil. 

 

 „Wir vom Förderverein Liberale Synagoge wollen uns für eine Elsbeth Juda- und Julius Goldstein-Straße (oder einen Platz) starkmachen, um an Vater und Tochter zu erinnern, denen Darmstadt so viel auf dem Gebiet der Wissenschaft, Kultur und Menschlichkeit zu verdanken hat“, sagte Martin Frenzel vom Förderverein Liberale Synagoge abschließend. Eine solche doppelte Straßenbenennung stünde der weltoffenen Wissenschafts- und Kulturstadt Darmstadt gut zu Gesicht.“ Und: „Die TU Darmstadt sollte bei nächster Gelegenheit ein Julius-Goldstein-Haus einweihen und so ein deutliches Zeichen zur Rehabilitierung Goldsteins setzen.“

 

Elsbeth und Hans Juda, 1950er Jahre, © Elsbeth R. Juda / V&A Images
Elsbeth und Hans Juda, 1950er Jahre, © Elsbeth R. Juda / V&A Images
Zu Gast bei Elsbeth Juda in London, 5.Oktober 2012: FLS-Vorsitzender Martin Frenzel Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Zu Gast bei Elsbeth Juda in London, 5.Oktober 2012: FLS-Vorsitzender Martin Frenzel Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Im Hinrtergrund: Hans Juda, Elsbeths Mann Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Im Hinrtergrund: Hans Juda, Elsbeths Mann Foto: Förderverein Liberale Synagoge

Elsbeth Juda: Zwischen Darmstadt, Berlin und London

Meisterfotografin aus England, gebürtige Darmstädterin, Tochter Julius Goldsteins

Auf Initiative des Fördervereins Liberale Synagoge zeigte die Kunsthalle Darmstadt vom April bis September 2013 erstmals Elsbeth Judas Foto-Kunstwerke / Sehenswerte Schau "Bauhaus und Neues Sehen" /

Die zwei Leben der Elsbeth Juda.

Ein Essay aus erinnerungskultureller und historischer Sicht

Von Martin Frenzel

Elsbeth Juda, bei der Vernissage "ihrer" Schau im April 2013, Kunsthalle Darmstadt /Foto: Martin Frenzel
Elsbeth Juda, bei der Vernissage "ihrer" Schau im April 2013, Kunsthalle Darmstadt /Foto: Martin Frenzel

 

Nach 80 Jahren des Exils  kehrt die Fotografin Elsbeth Juda erstmals mit ihrem Werk in ihre Heimatstadt zurück. Es ist 2013 genau 75 Jahre her, dass in Darmstadt, der Hauptstadt des sogenannten Volksstaats Hessen, die jüdischen Gotteshäuser brannten und eine Welle der Menschenjagd und Zerstörung jüdischer Wohnungen und Geschäfte einsetzte: Der Novemberpogrom von 1938 war nicht der Beginn, wohl aber ein erster Höhepunkt der systematischen Judenverfolgung durch die braunen Machthaber. Jener Konstellation, die der Historiker Moshe Zimmermann treffend als „Deutsche gegen Deutsche“ umschrieben hat. Denn diese Verfolgung, Vertreibung und spätere Vernichtung traf eine Generation jüdischer Deutscher, die sich in der Mehrzahl als Patrioten definierten und die im Ersten Weltkrieg für ihr Vaterland in den Schützengräben von Verdun und anderswo gelegen hatte. Elsbeth Judas Vater Julius Goldstein war einer davon. Es ist gleichzeitig exakt 80 Jahre her, dass – nach der schändlichen Machtübertragung an Hitler durch den greisen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg – die systematische und gewaltsame Heimatvertreibung von Deutschen jüdischen Glaubens begann. Von 1945 an trat sie im allgemeinen Bewusstsein jahrzehntelang völlig hinter die Vertreibung nichtjüdischer Deutscher zurück. Genau in diesem Schlüsseljahr 1933 – Hitler kam im Januar  an die Macht, im Februar werden die Grundrechte außer Kraft gesetzt und Andersdenkende verfolgt, am 1. April jüdische Geschäfte, Anwaltskanzleien und Arztpraxen boykottiert, im Mai/Juni brannten in ganz Deutschland die Bücher, im September wird das gesamte Kulturleben „gleichgeschaltet“ – flohen die Darmstädterin Elsbeth Juda und ihr Ehemann Hans Juda im November quasi über Nacht  aus Deutschland – für immer. Gewarnt hatte sie ein ranghoher Freund aus Regierungskreisen.  Beide hätten, wie Elsbeth Juda beim Interview  Anfang Oktober 2012 in London und seither in zahlreichen E-Mail-Antworten erzählt, nichts weiter als je eine Tasche bei sich gehabt – „und Hans hatte noch seine Violine dabei“. Haus, Grundstück, Bücher, Hab und Gut muss das Ehepaar zurücklassen, um durch den Gang ins englische Exil wenigstens das nackte Leben zu retten. Diese Flucht auf die Insel, ins Vereinigte Königreich, geschieht vier Jahre nach dem Tod des berühmten Vaters, des Kultur-Philosophen, Journalisten und Schriftstellers Julius Goldstein, prononciertem Vertreters des liberalen Reform-Judentums, Mitglieds der Liberalen Synagoge Darmstadt, Aufklärers wider den Antisemitismus, Professor an der Technischen Hochschule Darmstadt, Herausgeber der deutsch-jüdischen Zeitschrift „Der Morgen“, der 1929 – in der Spätphase der Weimarer Republik – verbittert stirbt. Jenes Denkers, in dem Leuschners engster Berater und Vordenker Carlo Mierendorff einen der klügsten Köpfe der Weimarer Republik erkannte. „Er war“, schrieb Mierendorff über Goldstein, „ein vollendeter Redner und ein hervorragender Schreiber“ und: „ein Republikaner von Wuchs“. Die erzwungene Flucht Elsbeth und Hans Judas im Jahr 1933 aus der Heimat Deutschland  – dieser gewaltsame Exodus aus Deutschland – geschieht neun Jahre vor dem Beginn des Holocausts, der systematischen Judenvernichtung in Europa, neun Jahre vor Beginn der Darmstädter Deportationen, deren letzte große im Februar 1943 erfolgte, also vor 70 Jahren. Von Vertreibung aus der Heimat und von Flucht ist die Rede, nicht euphemistisch und verharmlosend von „Emigration“, jenem Unwort der 1950er und 1960er Jahre, das sich bis heute hält. Nicht allen in der Familie gelingt das Entkommen: Hans Judas Mutter, seine Schwester und Großmutter, die in der Heidenreichstraße 4 in Darmstadt lebten, werden aus dem französischen Exil nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Elsbeth Judas Großmutter mütterlicherseits begeht Selbstmord.

 

Elsbeth Juda sieht das Bild ihres Vaters  Julius Goldstein in der Gedenkstätte / re: Martin Frenzel - Foto: FLS
Elsbeth Juda sieht das Bild ihres Vaters Julius Goldstein in der Gedenkstätte / re: Martin Frenzel - Foto: FLS
Elsbeth Juda beim Gespräch in der Kunsthalle Darmstadt (daneben: FLS-Vorsitzender und Initiator Martin Frenzel) / Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Elsbeth Juda beim Gespräch in der Kunsthalle Darmstadt (daneben: FLS-Vorsitzender und Initiator Martin Frenzel) / Foto: Förderverein Liberale Synagoge

Wir haben es daher zu tun mit den zwei Leben einer starken, vitalen Frau: Elsbeth Ruth Juda, geboren am 2. Mai 1911 in Darmstadt, aufgewachsen im schönen Woogsviertel, in einem weltoffen-bürgerlichen, liberal-reformjüdischen Milieu. Sie besucht die Viktoriaschule. Im weltoffenen Hause Goldstein in der Beckstraße 87 gehen berühmte Persönlichkeiten des Weimarer Geistes- und Kulturlebens ein und aus, aber auch ein gewisser Sigmund Freud.  Überdies gehört der später weltberühmte Chemie-Nobelpreisträger Gerhard Herzberg zum Freundeskreis der Familie Juda-Goldstein. Ihrer Jugendliebe Hans Juda, der eigentlich aus Trier stammt (1904 – 1975) und den sie 1931 heiratet („die Liebe meines Lebens“), folgt sie in die Hauptstadt Berlin. Ihr Mann arbeitet dort als Finanzredakteur beim legendären „Berliner Tageblatt“ unter der Ägide Theodor Wolffs. Es ist das negative Schlüsselerlebnis ihres Mannes, das ihren Entschluss reifen lässt: Er wird  Opfer einer antisemitischen Gewalttat durch die SA. Elsbeth und Hans Juda fliehen kurz danach nach Großbritannien. Dort, im englischen Exil, gehört Hans Juda zu den Mitbegründern der später unter seiner Leitung legendären Export- und Handelszeitschrift „The Ambassador“.  Elsbeth Juda ihrerseits – anfänglich als „Dunkelkammer-Junge“ (darkroom boy) aushelfend – avanciert unter dem Künstlernamen „Jay“ zu einer der bedeutendsten englischen Fotografinnen der Nachkriegszeit. Sie macht sich einen Namen als Modefotografin ebenso wie als Fotografin der realen Arbeitswelt. Bilder mit der Rollex-Kamera werden ihr Markenzeichen. Ihre Churchill-Porträts von 1954 – ermöglicht durch den expressionistischen Maler und Freund Graham Sutherland – fanden internationale Anerkennung. Sie straft  damit obendrein ihren Vater lügen, von dem sie berichtet, dieser habe einmal gesagt: „Meine Tochter besitzt viel Sprachtalent, aber die visuell-künstlerischen Dinge sind nicht ihre Sache.“ So kann man sich irren. „The Ambassador“ gerät – unter dem Motto: „Export or die“ – zum Katalysator nicht nur der englischen Industrie, sondern auch von Kunst und Kultur. Die Zeitschrift, die das Ehepaar von 1940 und 1965 leitet, erscheint in 90 Ländern der Welt, in vier Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch, Portugiesisch). Elsbeth Juda firmiert bald als Mitherausgeberin und Hausfotografin derselben.

Elsbeth Juda (5. v.r., 1.Reihe) - als Schülerin der Viktoriaschule / Foto: FLS-Archiv
Elsbeth Juda (5. v.r., 1.Reihe) - als Schülerin der Viktoriaschule / Foto: FLS-Archiv
Elsbeth Juda beim Besuch der Kunsthalle Darmstadt, November 2012: 2.v.l.: Dr. Peter Joch, damaliger Direktor der Kunsthalle Darmstadt / daneben: Elsbeth Juda und Martin Frenzel. Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Elsbeth Juda beim Besuch der Kunsthalle Darmstadt, November 2012: 2.v.l.: Dr. Peter Joch, damaliger Direktor der Kunsthalle Darmstadt / daneben: Elsbeth Juda und Martin Frenzel. Foto: Förderverein Liberale Synagoge

 

Auch mit ihrer Kunstsammlung „Hans & Elsbeth Juda Collection“ und als kulturelle Wohltäter setzen die Beiden Akzente. Zum Bekanntenkreis des Duos gehört ein facettenreiches Netzwerk aus Künstlern, Schriftstellern, Designern und Fotografen. Heute gehört Elsbeth Juda zu den bedeutendsten Fotografinnen im angelsächsischen Raum. Als wir sie Anfang Oktober 2012 in London besuchen, zeigt das Victoria & Albert Museum gerade eine Retrospektive mit den Fotoarbeiten der besten Vertreter der Zunft – sie ist selbstredend dabei.  Elsbeth Juda ist eine Frau, der es gemeinsam mit ihrem Mann gelang, sich im englischen Exil neu zu erfinden. Sie musste alles zurücklassen und notgedrungen Neuland für sich entdecken. Dass sie einmal eine bedeutende Fotografin werden würde, war eher Zufall: Die Begeisterung für die Kunst der Fotografie weckte die Bauhaus-Künstlerin und –Fotografin Lucia Moholy (1894 – 1989), die ehemalige Frau des Multikünstlers László Moholy-Nagy (1895−1946). Er war es, der ihr Talent, ihr „Auge“ fürs Fotografieren entdeckte, während Elsbeth Juda ihm, als er für den „Ambassador“ als Fotograf arbeitete, assistierte; Lucia Moholy war es, die Elsbeth Juda im englischen Exil in der Technik des Fotografierens unterrichtete, die sie formte, und ihr nicht zuletzt das Bauhaus-Credo des „Neuen Sehens“ nahebrachte. Fotografie sah die Kunsttheoretikerin Moholy ohnedies mehr als Form der Alltagskommunikation. Auch Lucia Moholy kam aus einem jüdischen Milieu in ihrer Heimatstadt Prag,  auch sie musste vor dem Terror der Nazis fliehen, ging am Ende ihres Lebens ins Schweizer Exil.  Auch die dritte Frau, die diese Ausstellung der Kunsthalle Darmstadt zeigt, Gertrud Arndt (1903 – 2000), hat ihre Prägung durchs Bauhaus erfahren, auch sie erlebte das „Jahrhundert der Extreme“ und überraschte durch ungewohnte Sichtweisen. Sie widmete sich der künstlerischen Fotografie und gilt als Vorläuferin der  fotografischen Selbstinszenierungen. Alle drei Fotografinnen erlebten drei Epochen deutscher und europäischer Geschichte, setzten als Fotografinnen neue Maßstäbe, jede auf ihre Art. Alle Drei gehören zu den starken Frauen der mehr oder minder bauhaus-geprägten Schule des „Neuen Sehens“ des 20. Jahrhunderts. Während Arndt ihren Lebensabend in Darmstadt verbrachte und, ebenso wie Lucia Moholy, längst keine Unbekannte mehr ist, gilt es, das fotografische Werk und die erinnerungskulturelle Bedeutung der gebürtigen Darmstädterin Elsbeth Juda    genau 80 Jahre nach ihrer gewaltsamen Vertreibung – im 21. Jahrhundert erst neu zu entdecken. Das dürfte, zumal in dieser Wechselwirkung, mit Sicherheit spannend werden.

Zu Besuch bei Elsbeth Juda in London, Oktober 2012 (Martin Frenzel). Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Zu Besuch bei Elsbeth Juda in London, Oktober 2012 (Martin Frenzel). Foto: Förderverein Liberale Synagoge
Elsbeth Juda auf dem Jüdischen Friedhof am Grab ihres Vaters Julius Goldstein, Nov.2012 Foto: Förderverein Liberale Synagoge/Martin Frenzel
Elsbeth Juda auf dem Jüdischen Friedhof am Grab ihres Vaters Julius Goldstein, Nov.2012 Foto: Förderverein Liberale Synagoge/Martin Frenzel

Aus: Bauhaus und neues Sehen, Fotografien von Lucia Moholy, Getrudt Arndt, Elsbeth Juda, Kunsthalle Darmstadt, Darmstadt 2013

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Zukunft braucht Erinnerung

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FLS-Vortrag (online): Das Berliner Judenpogrom von 1923 - 10 Jahre vor Beginn der NS-Diktatur

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ONLINE-Vortrag (via Zoom): NEU: Mittwoch, 17. April 2024 (17.04.) 2024, Einchecken 19.45 Uhr, 20.00 Uhr Beginn, Teilnahme kostenlos

Referent: Dr. Karsten Krampitz (Journalist, Buchautor, Historiker, Publizist) Voranmeldung aber erforderlich: martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de / Link wird hernach verschickt

FLS-Rundgang Mai 2024 I: Jüdisches Darmstadt - Auf den Spuren der Liberalen Synagoge, des Johannesviertel-Gründers Heinrich Blumenthal und eines NS-Verbrechens

Termin: Sonntag, 12. Mai  2024 (200.Geburtstag Heinrich Blumenthals), 14.30 Uhr, Teilnahme kostenlos, Spende erbeten, Voranmeldung notwendig: martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de,  Treffpunkt: Heinrich Blumenthal-Gedenktafel, Nordwestseite der Ev. Johanneskirche, Ecke Wilhelm Leuschner-Str. am Johannesplatz (von dort geht es via Justus-Liebig-Schule (in der NS-Zeit Sammellager der jüdischen Deportationsopfer) zu Fuß zur Liberale Synagoge-Gedenkstätte.

Voranmeldung erbeten: martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de

FLS-Rundgang II: Jüdisches Darmstadt - Auf den Spuren der Liberalen Synagoge, des Johannesviertel-Gründers Heinrich Blumenthal und eines NS-Verbrechens

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FLS-Rundgang  Jüdisches Darmstadt - Auf den Spuren der ehem.  Liberalen Synagoge und vergessener Darmstädter Jüdinnen und Juden

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Termin: Sonntag, 24. März 2024 fällt krankheitsbedingt leider aus, nächster FLS-Rundgang im April (21.04.24) Infos: martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de

Treffpunkt: Gedenkstätte Liberale Synagoge, an der Lortzschen Menora, Zugang Bleichstr. Höhe Gagernstr. oder via Julius-Landsberger-Platz

Voranmeldung erforderlich: martin.frenzel@liberale-synagoge-darmstadt.de

Zukunft braucht Erinnerung:

Bürgerehrung 2014: OB Partsch, Martin Frenzel / Foto: Gabriele Claus (FLS)
Bürgerehrung 2014: OB Partsch, Martin Frenzel / Foto: Gabriele Claus (FLS)

Bürgerehrung 2014 für den FLS-Gründer & Vorsitzenden Martin Frenzel: Für jahrelanges, herausragendes Wirken in Sachen ehrenamtlicher Erinnerungsarbeit wurde Martin Frenzel am 30. April 2014 in der Orangerie mit der Ehrenurkunde für verdiente Bürger der Wissenschaftsstadt Darmstadt ausgezeichnet. Mehr unter Pressespiegel/Wir über uns. 

Der Förderverein Liberale Synagoge hat  zudem am 20.Mai 2014 den 2. Preis GESICHT ZEIGEN  für Zivilcourage und gegen Rassismus 2014 erhalten. Die Verleihung fand im Justus-Liebig-Haus durch die Wissenschaftsstadt Darmstadt statt. Der Preis wurde in Anerkennung des ehrenamtlich-erinnerungskulturellen Engagements für ein weltoffenes Darmstadt durch Oberbürgermeister Partsch vergeben.

OB Partsch überreicht den GESICHT ZEIGEN!-Preis an FLS-Vorsitzender Martin Frenzel Foto: Gabriele Claus
OB Partsch überreicht den GESICHT ZEIGEN!-Preis an FLS-Vorsitzender Martin Frenzel Foto: Gabriele Claus

Der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE DARMSTADT e.V. hat "für sein besonderes

Engagement" in Sachen aktiver Erinnerungskultur den Ludwig-Metzger-
Anerkennungs-preis 2013 erhalten.

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