Als „Meilenstein der Darmstädter Stadtgeschichte“ haben der Förderverein Liberale Synagoge und der SV Darmstadt
98 die heutige Einweihung des neuen Karl Heß-Platzes mitsamt Karl Heß-Gedenktafel bezeichnet. „Ohne das intensive Engagement beider Vereine – des Fördervereins Liberale Synagoge und des SV Darmstadt 98 – und mit der Unterstützung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, hätte es das Projekt Karl Heß-Platz nicht gegeben“, so der gemeinsame Tenor beider Vereine. „Wir wollten mit unserem drei Jahre währenden
Engagement ein sichtbares Zeichen ‚Pro Karl Heß-Platz‘ und für ein geschichtsbewusstes Darmstadt setzen, aber auch deutlich machen, dass sich dieses Projekt einer bürgerschaftlich-erinnerungskulturellen Initiative von unten verdankt“, so der
gemeinsame Tenor der Veranstalter. Und weiter: „Wir freuen uns, dass dieses intensive ehrenamtliche Engagement nun Früchte trägt.“
So startete der Förderverein Liberale Synagoge – nach einer Idee von Martin Frenzel im Dezember 2013 – bereits vor drei Jahren, im Januar 2014, mit seiner auf zwei Jahre angelegten erinnerungskulturellen Kampagne „Darmstadt braucht einen Karl Heß-Platz 2016!“. Zwei Jahre später, seit März des Jahres 2016, begannen der Förderverein Liberale Synagoge e.V. und der SV Darmstadt ihre Zusammenarbeit in Sachen der Kampagne „Darmstadt braucht einen Karl Heß-Platz“.
Der Präsident des SV Darmstadt 98, Rüdiger Fritsch, erklärte aus Anlass der Einweihung des neuen Karl Heß-Platzes vorm Jonathan Heimes-Stadion am Böllenfalltor: „Erinnern ist häufig mit
individuellen Erfahrungen und Erlebnissen verbunden, von daher halte ich den Begriff des Gedenkens hier für den geeigneteren. Für das Gedenken fungieren häufig bestimmte Fixpunkte, hier in diesem Falle der Karl Heß – Platz und die Gedenktafel, die wir hier heute gemeinsam enthüllen. Wir setzen damit ein Zeichen für die junge Generation, aus der Geschichte – konkret am Beispiel
unseres Vereins – zu lernen und allen rassistischen und diskriminierenden Strömungen entgegenzutreten.“
Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch: „Hier wurde die Initiative aus der Zivilgesellschaft aufgenommen. Wir lassen Dr. Karl Hess mit der Platzbenennung die Würdigung zukommen, die er verdient hat.“
„Heute geht ein lange gehegter, dreijähriger Traum in Erfüllung. Mit der heutigen Einweihung des Karl Heß-Platzes und der Gedenktafel leisten wir einen aktiven Beitrag gegen das Vergessen: Eine Ehrung für den widerrechtlich aus dem Amt
vertriebenen deutsch-jüdischen Vorsitzenden des SV Darmstadt 98, Dr. Karl Heß. Das ist auch und gerade ein Akt der
erinnerungskulturellen Wiedergutmachung nach über 70 Jahren“, so der Gründer und Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge Martin Frenzel. Und weiter: „Die Person
Karl Heß‘ steht stellvertretend für die Tatsache, dass in der NS-Zeit Deutsche christlichen Glaubens die Deutschen jüdischen Glaubens systematisch verfolgten, entrechteten und ermordeten“, so Frenzel. Darunter seien Tausende deutsch-jüdischer Fußball-Spieler, Trainer, Vereinsobere, Funktionäre, Manager
gewesen, die systematisch ausgegrenzt, verfolgt und vernichtet wurden. „Karl Heß steht stellvertretend für diese vergessenen Helden.“
Nach den Gedenktafeln zu Ehren des Rabbis
Dr. Julius Landsberger 2013, der Familie Otto Wolfskehls 2014 und Heinrich Blumenthals 2015 und der Einweihung des Julius Landsberger-Platzes 2011 sei der Karl Heß-Platz 2017 ein weiteres Wegzeichen der Demokratie und des „Nie
wieder!“.
Das vom Förderverein Liberale Synagoge Anfang 2014 initiierte und vom SV Darmstadt 98 und der Wissenschaftsstadt
Darmstadt seit März 2016 aktiv unterstützte Projekt Karl Heß-Platz mit Gedenktafel erinnert an den ehemaligen Vorsitzenden (1928 – 1933) des SV Darmstadt 98 Dr. Karl Heß.
Der in Darmstadt geborene Dr. Karl Heß wurde 1933 als Deutscher jüdischen Glaubens aus rassistischen Gründen von den Nazis aus dem Amt gedrängt, mit Berufsverbot belegt und musste, mit seiner Frau aus Deutschland erst nach Südfrankreich, dann 1934 ins brasilianische Exil fliehen. Im Rahmen dieser Initiative wurde auch die vergessene und verdrängte Geschichte deutscher Sportler jüdischen Glaubens, insbesondere Fußballer, vor und während der NS-Diktatur in verschiedenen
Vorträgen behandelt. Den Initiatoren ist es gelungen, die bundesweite Wanderausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Wie Deutsche jüdischen Glaubens den deutschen Fußball prägten“ nach Darmstadt zu holen und in den Räumen der Volksbank Darmstadt-Südhessen e.G. zu präsentieren. Die Ausstellung wird am Mittwoch, 18. Januar um 19.00 Uhr eröffnet und zeigt bis 24. März 2017 die Bedeutung deutscher Fußballer jüdischen Glaubens, Trainer, Journalisten, Manager, Vereinsvorsitzender und Funktionäre im deutschen Fußball.
Gemeinsames Anliegen des Fördervereins Liberale Synagoge, des SV Darmstadt 98 und der Wissenschaftsstadt Darmstadt sei
es, die überfällige Hommage an den vergessenen SV Darmstadt 98-Vorsitzenden der Weimarer Republik in die Tat umzusetzen, öffentlich fürs Ziel eines neuen Karl-Heß-Platzes zu werben – um den lange vergessenen, von den Nazis aus dem Amt gedrängten, aus seiner Heimat vertriebenen Lilien-Vorsitzenden der Weimarer Republik und Deutschen jüdischen Glaubens, Dr. Karl Heß (1900 – 1975) und sein Lebenswerk mit dem neuen Karl Heß-Platz mitsamt Gedenktafel vor dem Merck-Stadion am Böllenfalltor zu ehren.
Der Förderverein Liberale Synagoge Darmstadt e.V. und SV Darmstadt 98 kooperieren seit dem 1. März 2016: Gemeinsames Ziel war es, den heute weitgehend vergessenen, bedeutenden SV Darmstadt 98-Vorsitzenden Dr. Karl Heß (1900 – 1975) mit einem Dr. Karl Heß-Platz vor dem Merck-Stadion am Böllenfalltor zu ehren und über die Bedeutung deutsch-jüdischer Fußball-Akteure aufzuklären.
Der Förderverein Liberale Synagoge – ein 2011 in Darmstadt auf der Mathildenhöhe gegründeter Verein für aktive
Erinnerungskultur, dem viele prominente Darmstädterinnen und Darmstädter angehören – hatte vor drei Jahren, Ende 2013, deutlich vor dem Aufstieg der Lilien im Mai 2015 in die Erste Bundesliga, die Idee einen Dr. Karl Heß-Platz für Darmstadt zu fordern, startete im Januar 2014 die auf zwei Jahre angelegten
Kampagne „Darmstadt braucht einen Karl Heß-Platz!“ des Fördervereins Liberale Synagoge. Der Vorstand des SV Darmstadt
98 hat diese Idee im Dezember 2015 einstimmig begrüßt – und beide Vereine haben daher nun seit dem 1. März 2016 eine Zusammenarbeit bei der Öffentlichkeitskampagne „Zukunft braucht Erinnerung: Darmstadt einen Dr. Karl Heß-Platz!“ vereinbart.
Gemeinsames Anliegen war und ist es, dass so dem von den Nazis illegal aus dem Amt gejagten Lilien-Vorsitzenden, der sich als Fußball-Pionier der Weimarer Republik und Vorsitzender seines SV Darmstadt 98 große Verdienste erworben hat, eine erinnerungskulturelle und sportliche Wiedergutmachung widerfährt.
Beide Vereine – der Förderverein Liberale Synagoge und der SV Darmstadt 98 – setzen ihre gemeinsame Pro Karl Heß-Initiative bis Ende März 2017 fort: „Wir bleiben bewusst am Ball, gerade
auch vor dem Hintergrund des wachsenden Rechtsextremismus und Rassismus in der Gesellschaft, wollen aufklären und Geschichtsbewusstsein schaffen.“ So präsentieren beide Vereine gemeinsam die bundesweite Wanderausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden – Wie Deutsche jüdischen Glaubens den deutschen Fußball prägten“ vom Mittwoch, 18. Januar 2017 bis Freitag, 24. März 2017 in den Räumen des Hauptgebäudes der Volksbank
Darmstadt-Südhessen, Hügelstr.8-20. Die Ausstellung zeigt den maßgeblichen Anteil, den deutsch-jüdische Fußballstars, Trainer, Manager, Vereinsvorsitzende und Fußball-Vordenker wie der mehrfache Vereinsgründer in Süddeutschland, DFB-Mitbegründer 1900 und Gründer des Magazins „Kicker“ 1920, Walther
Bensemann, am Erfolg des deutschen Fußballs hatten.
Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 18. Januar 2016, 19 Uhr in der Hauptfiliale der VoBa Darmstadt-Südhessen
Hügelstr.8-20, in Darmstadt.
Dazu gibt es ein gemeinsames Rahmenprogramm beider Vereine: Bereits am Dienstag, 24. Januar 2017, spricht um 19.39 Uhr der
renommierte, preisgekrönte Fußball-Journalist und –Buchautor Dietrich Schulze-Marmeling über die jüdischen Wurzeln des FC Bayern München und von Ajax Amsterdam in seinem Bildvortrag
„Davidstern und Lederball“. Am Dienstag, 14. März 2017, 19.30 Uhr folgt der Vortrag des renommierten Sporthistorikers Prof. Dr. Lorenz Peiffer über „Erfolg und Verfolgung. Deutsch-jüdische Fußballstars im Zeichen des Hakenkreuzes“.
Infos unter: www.liberale-synagoge-darmstadt.de.
Der Förderverein Liberale Synagoge und der SV
Darmstadt 98 präsentieren gemeinsam die bundesweite, sehenswerte Wanderausstellung „Kicker, Kämpfer,
Legenden – Deutsche jüdischen Glaubens im deutschen Fußball“ im Rahmen ihrer gemeinsamen Pro Karl Heß-Initiative.
Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch, 18. Januar 2017, 19.00 Uhr, im Hauptgebäude der Volksbank Darmstadt-Südhessen, Hügelstr. 8-20. Es sprechen Martin Frenzel, Vorsitzender
des Fördervereins Liberale Synagoge und Initiator des Karl Heß-Platzes, und Wolfgang Arnold, Vorstandsmitglied des SV Darmstadt 98. Die Gitarristin Julia Scheuffele sorgt für die Begleitmusik des Abends. Danach wird Martin Frenzel die Exponate in einer Rundführung näher erläutern. Zu sehen ist
die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden“ bis 24. März 2017 in den Räumen der Volksbank Darmstadt-Südhessen, Hügelstraße 8 – 20, 64283 Darmstadt. Der Eintritt ist frei.
„Wir wollen zeigen, dass der deutsch-jüdische Vorsitzende Dr. Karl Heß (1900-1975), der am Sonntag, 15. Januar 2017 mit einem Platz vorm Böllenfalltorstadion und einer Gedenktafel
geehrt wurde, nur stellvertretend steht für Tausende deutsch-jüdischer Fußballer, Funktionäre, Trainer, Manager und Vereinsoberer, die die Nazis ausgegrenzt, verfolgt, vertrieben und vernichtet haben“, so der Tenor. „Wir wollten diese Ausstellung unbedingt in Darmstadt zeigen, weil sie diese vergessenen Helden des deutschen Fußballs in den Blickpunkt rückt. Deutsch-jüdische Fußballer, Trainer, Journalisten und Funktionäre haben den Fußball in Deutschland populär gemacht. Sie waren Pioniere des deutschen Fußballs. Wir hoffen, dass vor allem viele Darmstädter Schulklassen die Schau besuchen.“
Die Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden“ dokumentiert auf vierzehn reich bebilderten Rollups, wie bedeutend der Anteil Deutscher jüdischen Glaubens für den Erfolg des deutschen Fußballs war und ist deswegen ein wichtiger Beitrag gegen das Vergessen.
Eigens zur Darmstädter Präsentation haben der Förderverein Liberale Synagoge und der SV Darmstadt 98 die Ausstellung um eine selbst produzierte Rollup-Tafel zum Thema Karl Heß (1900-1975) und der SV Darmstadt 98 ergänzt. Die Schau
basiert auf einer Ausstellung, die das Centrum Judaicum Berlin kurz nach der Fußball-WM 2006 zeigte.
Die Wanderausstellung wird seither von der
Versöhnungskirche der Gedenkstätte KZ Dachau bundesweit verliehen, war bereits in vielen Städten zu sehen.
Zudem gibt es ein Pro Karl Heß-Rahmenprogramm
zur Ausstellung „Kicker, Kämpfer, Legenden“, das der Förderverein Liberale Synagoge und der SV Darmstadt 98 organisiert haben: So spricht bereits am Dienstag, 24. Januar 2017, 19.30 Uhr, der bundesweit bekannte, preisgekrönte Fußball-Journalist und Buchautor Dietrich Schulze-Marmeling übers Thema „Davidstern und Lederball. Bayern München und Ajax Amsterdam: Juden und Antisemitismus im deutschen und europäischen Fußball“, ebenfalls im Hauptgebäude der Volksbank
Darmstadt-Südhessen, Hügelstr.8-20, Eintritt frei.
Zum Abschluss der Ausstellung hält der renommierte Sporthistoriker, Kenner der deutsch-jüdischen Fußballgeschichte und Buchautor Professor Dr. Lorenz Peiffer einen Abendvortrag „Zwischen Erfolg und Verfolgung. Deutsch-jüdische Fußballstars im Schatten des Hakenkreuzes“ am Dienstag, 14. März 2017, 19.30 Uhr. Veranstalter beider Abendveranstaltungen sind der Förderverein Liberale Synagoge und der SV Darmstadt 98.