Der FÖRDERVEREIN LIBERALE SYNAGOGE hat die heutige Entscheidung des Magistrats (vom 13. April 2016), einen Karl Heß-Platz vor dem Merck-Stadion am Böllenfalltor zu ermöglichen, ausdrücklich begrüßt. „Wir freuen uns, dass die Stadtregierung sich damit unsere Idee in vollem Umfang zu eigen gemacht und unseren Vorschlag eines Karl Heß-Platzes für Darmstadt positiv aufgegriffen hat“, sagte der Vorsitzende des Fördervereins Liberale Synagoge, Martin Frenzel. Der Förderverein Liberale Synagoge hatte die Idee eines Karl Heß-Platzes bereits 2013, vor dem Aufstieg der Lilien und hatte die FLS-Kampagne „Darmstadt braucht einen Karl Heß-Platz“ Anfang 2014 gestartet. „Diese späte Ehrung des vertriebenen SV Darmstadt 98-Vorsitzenden, Fußballpioniers und Deutschen jüdischen Glaubens, Dr. Karl Heß (1900 – 1975), nach über 70 Jahren ist mehr als überfällig“, so der Tenor. Heß stehe stellvertretend für viele andere deutsch-jüdische Sportler, die während der Nazi-Diktatur systematisch ausgegrenzt, entrechtet, verfolgt, vertrieben und vernichtet wurden. Und weiter: „Wir freuen uns auch sehr, dass die in Brasilien und den USA lebenden Nachkommen der Darmstädter Familie Karl Heß die Zukunft braucht Erinnerung-Initiative des Fördervereins Liberale Synagoge für einen Karl Heß-Platz sehr positiv aufgenommen haben.
Der renommierte deutsche Historiker Prof. Dr. Norbert Frei habe bei einer Veranstaltung des Fördervereins Liberale Synagoge betont, dass „Erinnerungsarbeit immer von unten kommen“ müsse. Der Förderverein Liberale Synagoge erklärt daher, dass „wir sehr froh sind, dass der Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt unser basisdemokratisches und bürgerschaftliches erinnerungskulturelles Engagement von unten in Sachen Karl Heß-Platz nun nach dem SV Darmstadt 98 ebenfalls aktiv unterstützen möchte.“ Man sehe den Magistratsbeschluss als „Zeichen der Anerkennung unserer Karl Hess-Platz-Idee. Der FLS
wörtlich: „Wir freuen uns sehr über die Wertschätzung unserer Initiative, in Darmstadt einen Karl Heß-Platz einzuweihen.“
Der Förderverein Liberale Synagoge fordere nach wie vor, dass der neue Karl Heß-Platz zu Ehren der Opfer des Holocausts und Judenverfolgung auch und gerade Darmstadt am Freitag, 4. November 2016 kurz vorm 78. Jahrestag der Darmstädter Novemberpogrome vorgenommen wird, als auch in Darmstadt die
jüdische Gotteshäuser brannten und eine Menschenjagd begann. „Wir freuen uns, dass unsere FLS-Idee eines Karl Heß-Platzes derartigen Anklang findet und darauf, den von uns initiierten Karl Heß-Platz nun gemeinsam mit dem SV Darmstadt 98 und der Wissenschaftsstadt Darmstadt am 4. November 2016 einzuweihen“, so der FLS abschließend. Der Förderverein Liberale Synagoge habe um des gemeinsamen Ziels willen eine Kooperation mit dem SV Darmstadt 98 geschlossen, die bereits am 1. März 2016 in Kraft getreten sei.
Darmstadt, den 14. April 2016
Am 22.Februar 1946 erscheint in der legendären deutsch-jüdischen, damals New Yorker Exil-Zeitung DER AUFBAU die Todesanzeige der Familie von Karl Heß zugunsten des verstorbenen Vaters Max Heß: "Am 2. Feb. 1945 verstarb in Rio de Janeiro im 83. Lebensjahrmein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Grossvater MAX HESS (fr. Darmstadt) nach kurzem, schweren und mit grösster Geduld ertragenen Leiden
Im Namen der Hinterbliebenen:Betli Hess, geb. Ullmann, Dr. Karl Hess u. Frau Frieda, geb Ranis, Rio de Janeiro, Rua Prudente de Moraes 3 82, Apt. 201, Waller Schmuckler und Frau Anni, geb.Hess, Haiia,Achusa,Manch Hill 10 Hans Schmuckler, Kurt Oppen, Geraldo Hess"